Gestresste Eltern erzeugen gestresste Kinder. Ein Teufelskreis, der unterbrochen werden kann.

KInder verhalten sich wie Kinder!

Kinder, insbesondere Babys und Kleinkinder, können ihren Cortisolspiegel nicht allein regulieren. D.h. wenn das Kind gestresst ist, braucht es eine liebevolle Hand, eine warme Umarmung, eine leise Stimme, das Tragen oder Stillen, das Herausnehmen aus der Situation und dass wir als Eltern in der, wenngleich anstrengenden und herausfordernden, Situation  bleiben. Nur dadurch kann sich der Stresspegel des Kindes nach unten bewegen. Strafen, wie ins Zimmer schicken, allein Zurücklassen im Raum, das Beschimpfen oder Bestrafen, versetzt das Kind entweder in noch mehr Stress und es wird noch mehr Enrgie aufbrauchen, noch lauter und wilder werden, oder es wird ganz still, gar starr. Letzteres ist kein Erziehungserfolg. Im Gegenteil, dass kindliche Gehirn schaltet sich ab. 

LERNEN und VERSTEHEN im STRESS ist bei Kindern NIE möglich.

Und ganz ehrlich, bei uns Erwachsenen auch nicht. Warum erwarten wir so oft Dinge von unseren Kindern, die wir selbst nicht in der Lage sind zu bewältigen oder zu verändern. Ein liebevoller Umgang miteinander, ein Be- ziehen aufeinander, satt ein Er-ziehen aneinder, kann ohne perfektionistisches Denken und Handeln, eine tolle Familienzeit bescherren. Nur Mut, Macht, Scham und Bestrafung einzupacken. Kinder werden dadurch nicht unerzogen, sie werden selbstbestimmt, frei und selbstregulierend. Aber oft entsteht in der Gesellschaft bzw. immer da wo Erwachsene und Kidner aufeinander treffen, der Eindurck, dass Angst da ist, aus dem Kind wird nix. Es wird frech und anmaßend. Kinder die geliebt werden, die einen sicheren Hafen verspüren, die trauen sich ihr Meinung zu sagen, für sich einzustehen, aus der Gruppe aufzustehen und nein zu sagen. Ist das wirklich eine Schwäche? Ich finde es selbstbewusst. Vielleicht sind wir daran, zu schauen, mit Kindern umgehen zu lernen, die anders sind als wir, die mehr an ihren Bedürfnissen und Wünschen sind. Es ist eine spannende Reise, die sich definitiv lohnt.!

"Sobald wir verstehen, dass das problematische Verhalten eines Kindes durch zu viel Stress verursacht wird, verändert sich die gesamte Beziehung (...) Wenn Sie das Verhalten eines Kindes umdeuten, können Sie besser innehalten und nachdenken, anstatt nur impulsiv auf das störende Verhalten des Kindes zu reagieren. Statt verärgert zu sein, werden Sie neugierig. Statt zu disziplinieren oder zu belehren, hören Sie zu- mit allen Sinnen. Statt in einer Weise zu reagieren, die den Stress des Kindes noch erhöht, sodass es noch mehr Energie braucht, können Sie ihm helfen, sich zu beruhigen, sein inneres Gleichgewicht wiederherzustellen und sich zu erholen. Das ist Selbstregulierung. (...) Schimpfen, Beschämen oder andere Strafen für diese Art von Verhalten können alles nur noch schlimmer machen. Die Strafe wird zum eigenständigen Stressfaktor. (...) Wenn wir das kindliche Verhalten als Ausdruck der Selbstregulierung auf Stress, Erregung und Energiemangel sehen, statt es im Kontext von Selbstkontrolle und Gehorsam zu interpretieren, findet eine grundlegende Veränderung statt!"

 

zit.: Dr. St. Shanker: DAS ÜBERREIZTE KIND, S.58f.

"Akzeptieren bedeutet nicht resignieren, sondern verstehen, dass etwas so ist, wie es ist, und dass es immer einen Weg gibt." (M.J.Fox)