Schau mir in die Augen, nur dann kann ich dich verstehen.

Auf Augenhöhe!

Kleine Menschen wandeln durch die Welt und sehen zu Beginn ihres Laufens Knie. Ganz viel Knie und Beine. Und wenn sie ihren Kopf überstrecken (was uns Erwachsenen sehr unangenehm ist), dann erst sehen sie unseren Kopf. Und oft liebevolle Gesichter.

Aber auch schimpfende Gesichter und im schlechtesten Fall hören sie Geschimpfe und ihren Namen, sehen aber keinen Erwachsenen in unmittelbarer Nähe. Kinder aus Entfernung anzuschreien oder zu brüllen, verfehlt den Zweck, dass das Kind aufhört, das zu tun, was es gerade lassen soll. Denn zum Einen kommen Informationen nicht schneller und besser beim Kind an, wenn sie laut gesprochen oder geschrien werden und zum Anderen fehlt den Kindern der Kontakt, zu sich und zur Welt und zu jemanden, der ihnen zeigt, wie es anders geht. Dafür brauchen die Kleinkinder und Kinder und auch Erwachsenen Kontakt. Mindestens Blickkontakt besser noch Körperkontakt.Ohne diesen Kontakt, wird das Kind gesprochene Wörter nicht aufnehmen können, weil das Gehirn dies verhindert. Kontakt durch Blick, Gestik und Berührung reguliert rein auf der biochemischem Ebene den Stresspegel und bringt Kinder zur Ruhe.

Wie fühlen wir uns, wenn wir rücklinks angeschrien werden, wenn wir keinen Blickkontakt zum Gesprächspartner bekommen oder in schwierigen Situationen mit abfälligen Blicken angesehen werden? Geht es Kindern anders?

Kinder sind Helden des Alltages, denn ihr Gehirn funktioniert anders als unseres. Emotionaler statt logisch, vernünftig und rational. Dafür ist es noch nicht reif. Emotional zu reagieren erfordert ungeheure Kraft. Seelisch und Körperlich. Wann war dein letzter Wutausbruch? Wie war es für dich? Authentische Wut zu leben bedarf einer körperlichen Anstrengung, die im Endeffekt aber auch befreit, wie bei unseren Kindern. Brenzlige Situationen werden also rein biologisch erst einmal emotional gelöst. Super, dass Kind versucht Situationen zu lösen.

Die Synapsen und die Verknüpfung der Neuronen von emotional und rational brauchen ihre Zeit. Die Zeit können wir nicht beschleunigen, aber wir können uns ändern und den Kleinen zeigen, wie Konflikte gelöst werden können, ohne sie zu bevormunden oder zu beschimpfen. Dafür brauchen sie uns Erwachsene und Vorbilder, die andere Konfliktlösungen anbieten. Also Kinder ebenso zu schubsen, zu beißen, wütend zu beschimpfen zeigt den kleinen Wesen nur, dass ihre Variante, Situationen zu lösen, in Ordnung ist. Wir bestärken sie darin, wenn wir selbiges tun.

Die einfachste Methode wütende Kinder zu besänftigen: neben ihnen zu sein, d.h. Blickkontakt (auf AUGENHÖHE, also runter mit uns auf die Knie) und Körperkontakt suchen (das reicht manchmal schon), gut und verständig zuzureden (Keine Floskeln, sondern Ernst gemeinte Worte.) und zu bleiben, statt "Gut, dann bock dich erst mal aus! Komme erst wieder, wenn du dich beruhigt hast!". Worte, die auch für uns Erwachsene ein unwohles Gefühl hervorrufen und von Kindern nicht verarbeitet werden können. Ja sie beruhigen sich allein, um den Preis, dass sie spüren, wenn sie nicht das Sonnenscheinkind sind, sondern negative Gefühle haben, allein gelassen werden. Und, dass sie schwierige Situationen besser allein bewältigen. Das ist nicht fair. Fasst euch ein Herz und geht auch in der schwierigsten Situation nicht weg, bleibt udn wartet. Abwarten. Da sein. Aushalten. Da bleiben. Und am Besten auf Augenhöhe!

Kinder handeln nie gegen uns, sondern immer für sich!