Weniger ist mehr!

Das ist doch den Kindern egal!

Zum Ende des PEKiP Kurses, wenn die kleinen Mäuse auf den ersten Geburtstag zukrabbeln, stellt sich bei den Eltern die Frage, was geschenkt werden kann. Es werden viele Dinge benannt, die gekauft werden können. Als Alternative, gebrauchte Dinge zu kaufen, begegnen die meisten mit "Neee, ist doch der erste Geburtstag, das muss neu sein!" Die perfekten Spielzeuge für Einjährige können Eltern allerdings nicht bzw. müssen sie nicht kaufen, da sie alles besitzen, was ein kleines Kinderherz begeistert. Haarnadeln, Wäscheklammern, Schnürrsenkel, Kabel, Fuseln, Staub, Brotkrümel, Toilettenpapier, Pfannenwender, Quirl, Schüsseln, Deckel, Becher, Sand, Papier, Kartons und unzählige Dinge mehr.

Oft machen wir uns mit den Geschenken für unsere Kinder selber ein Geschenk, je mehr, je tuerer, desto besser. QUATSCH. Liebe kann nicht in Geld und Anzahl der GEschenke bemessen werden. NIE!. Leider auch oftmals zu beobachten, dass es besser sein muss und mehr sein muss, als andere Eltern es schenken. Ihr Lieben, spart das Geld für einen tollen Familienausflug, für einen schönen Urlaub oder gebt es für Buddelkasten, Rutsche und Schippe aus. Die Auffassungsgabe eines Kleinkindes liegt bei maximal zwei Geschenken, die es auspackt und es ist erwiesen und auch sichtbar im Gesicht des Kindes, dass die Verpackung des Geschenkes oft viel mehr Freude und Begeisterung auslöst.

Ein Schuhkarton, der im Deckeln ein Loch hat, gefüllt mit Papier und Knisterfolie und als Überraschung eine Kleinigkeit im Inneren, machen den Kindern so immens Freude, dass oft alles andere in den Schatten gestellt ist. Kinder sind  so so gut zu begeistern. Bälle gehen Jahre als Spielzeug, Seifenblasen und Luftballons genauso. Ebenso Stifte und Bücher. Und ganz ganz viele Dinge sind so einfach selbst herstellbar. Es geht nicht um "Ökokrams", wie manche es abtun möchten, sondern eher darum, den Kindern schon zu jüngsten Zeiten mit auf den Weg zu geben, das gekaufte Sachen nicht glücklicher machen. Das Dinge repariert werden können, statt gleich in die Tonne zu wandern. Dass Kreativität vielleicht Zeit kostet, aber im Endeffekt von Herzen kommt und viel individueller ist als alles andere.

Auf dem Foto habe ich für meinen PEKiP Kurs ein Bilderbuch selbstgebastelt. Nicht im Ansatz perfekt, aber den Kinder ist das Wurscht. 

Sie denken nicht in den Kategorie "perfekt", sondern sind beegeistert, wenn Mama oder Papa ihnen die Welt zeigen und so bunt und interessant wie möglich gestalten.

Meine PEKiP Kurse geben immer wieder neue Anregungen, wie einfach und mit simplen Materialien, Kinder im Spiel begleitet werden können. Manchmal sehe ich die Blicke der Eltern: "Mmmh, nur ein Ball? Nur ein Deckel? Nur eine Nostalgische Wäscheklammer?" Ja! Das reicht. Kinder sind sehr genau, was das Begutachten und Ausprobieren von Materialien angeht. Sie können sich Stunden, Tage und Wochen mit einem und demselben Spielzeug beschäftigen, bis irgendwann irgendetwas in ihnen sagt: "Jetzt ist genug!". Kinder müssen sich langweilen dürfen. Meine Tante hat immer gesagt: "Langeweile fördert die Phantasie". Wie Recht sie hatte. Auch wir können durch unser Haus ziehen und erspähen, was alles als Spielzeug fungieren kann. Und ich sage zu gern: Die Küche ist das eigentliche Spieleparadies der Babys und Kleinkinder. Unglaublich, was dieser Raum neben dem Essen und Trinken für die kleinen Geister bereithält. Geht ´mal gucken und wenn ihr nichts findet, dann lasst eure Kinder den Vortritt, die zeigen euch gewiss, was es da Tolles zu entdecken gibt.