Bitte berühren!

Viele Wochen liegt es zurück, dass ich mein Baby im Wiegegriff in den Schlaf gebracht habe. Unendliche Stunden habe ich es gestreichelt und bin bei ihm gewesen. Nächte hindurch. Ich habe es sanft in den Schlaf gebracht. Und mit jeder Woche schlief es besser und besser und ich habe all die abendlichen Rituale vermisst. Während es friedlich eingeschlafen ist, stand ich an der Tür. Wehmütig. Irgendwann ist es eben das letzte Mal. Aber es gibt dann die Ausnahmen. Abende wie gestern, wo drei Stunden alle Register gezogen wurden, die Kleine zum Einschlafen zu bringen und letztlich half eines.:Ich legte mein Kind auf meinen nackten Bauch. Und siehe, sie wurde ruhiger und ihr Herzschlag langsamer. Meiner auch. Ein unbeschreibliches Gefühl. Neben all der Hektik, dem Alltagsstress und dem Druck, noch andere Dinge zu schaffen, war dies ein Moment, der in Erinnerung bleiben wird. Ob ich die Wäsche zig Mal gelegt habe oder den Spüler abermals ausgeräumt habe, das vergesse ich. Es ist nichts besonderes. Aber gestern Nacht, das war besonders.

BERÜHRUNG! So essentiell. So nahrhaft. So wertvoll. Bindung passiert durch Körperkontakt. Eine leise Berührung. Eine herzlich Umarmung. Ein Rückenstreicheln. Eine Massage.

BERÜHRUNG  ist die erste Sprache, die wir Menschen verstehen und kennen lernen! Besonders für Babys sind die BERÜHRUNGEN wichtig. Haut an Haut mit den Eltern ist eines der sichersten Gefühle für ein Säugling. Durch Babymassage zum Beispiel kann sich so die Kommunikation zwischen dem Baby, der Mutter bzw. dem Vater verstärken und ausbauen. Die Beziehung wird intensiver. Jede BERÜHRUNG ist Nahrung für die Seele.

Unsere Haut ist das größte Sinnesorgan, welches die Grenze zwischen Innen- und Außenwelt zieht. Jede noch so zarte BERÜHRUNG löst eine unglaubliche Flut an Informationen aus, die den Körper und die Seele bewegen. Die Haut ist mit über einer halben Millionen sensorischer Nerven ausgestattet, welche Informationen an das Gehirn weitergeleiten. BERÜHRUNG regt die Ausschüttung von Glückshormonen an. Die Folge: Wohlbefinden und Harmonisierung der Körperfunktionen!!! Das vegetative Nervensystem beruhigt sich durch jede liebevoll gemeinte BERÜHRUNG und löst Spannung im Körper und erholt somit gleichzeitig Körper, Geist und Seele.

BITTE BERÜHREN. Gerade dann, wenn es einem am schwersten fällt. BERÜHRUNGEN auch Umarmungen oder ein ehrlicher fester Händedruck trösten uns, stärken uns, nehmen Ängste und schenken Optimismus, Wohlbefinden und Sicherheit.

Eltern, Kinder und jeder Erwachsene, die regelmäßig kuscheln, sind friedfertiger, zufriedener und ausgeglichener.

Also lasst euch als Eltern nicht erzählen, ihr würdet euer Baby und Kind verwöhnen, wenn ihr es tragt, kuschelt und liebkost. Im Gegenteil: Ihr stärkt die Seele und den Leib. Also...auf, auf.. schenkt Umarmungen.

 

Eine absolute Bereicherung für mein Leben und meinen Beruf ist die Ausbildung zur Körperorientierten Krisenbegleitung. Mehr dazu auf meiner Homepage.

 

 

 

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Kommentare: 2
  • #1

    Nicole (Donnerstag, 28 Juli 2016 15:32)

    Ich möchte dir absolut recht geben. Darüber hinaus sind Berührungen, das was wir noch spüren, wenn alle anderen Sinne kaum noch funktionieren. Ich merke dies zur Zeit bei meiner Oma. Sie ist dement und nun auch noch im Krankenhaus. Sie war in den letzten Monaten sehr verängstigt und orientierungslos. Sie war nie ein Mensch der Berührung gegeben oder zugelassen hat. Doch jetzt in dieser Situation greift sie auf das essentielle, sich beruhigende und aus Kindzeiten bekannte Sicherheitgebende zurück. Sie nimmt meine Hände, streichelt mich, sie möchte berührt werden am Rücken und im Gesicht. Sie nimmt sich das was sie ihr Lebenlang nicht mehr kannte. Sie genießt meine Wärme und Berührung. Schade , dass sie es so lange abgelehnt hatte. Ist es doch der Stoff aus dem Liebe und Lachen entspringt. Oma ich liebe dich und ich gebe meiner Tochter alles was ich an kuscheln, trösten und küssen geben kann.

  • #2

    Teofila Henegar (Mittwoch, 01 Februar 2017 17:28)


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