Mach´ mal langsam!

Und da war sie wieder, die bestimmte Frage, die zum Augenrollen animiert: "Das kann es noch nicht?!"

Es gibt vier Möglichkeiten, dieser Frage zu begegnen. Erstens: Rechtfertigen und analysieren, warum das Kind etwas noch nicht kann, ob es eventuell entwicklungsverzögert ist und/oder im schlimmsten Fall eventuell eine frühkindliche Störung vorliegt. Alles nur, weil wir uns nicht trauen, zu sagen, mein Kind braucht SEINE Zeit. Und wir wollen gute Eltern sein. Zweitens: "Nein" sagen. Punkt. Drittens: Fragen, was es ändern würde, wenn es das schon könnte. Würde es dann schneller ans Ziel kommen? Welches Ziel eigentlich? Würden wir dann als Eltern weniger begutachtet werden? Wer gibt die Richtlinien vor? Wer sagt, was wann gut ist und wann bedenklich? Viertens: Schweigen und Lächeln!

Jedes Kind hat seinen Rhythmus, der eine schneller der andere langsamer. Jedes Kind hat seine Stärken und Schwächen sowie seine Vorlieben: Jedes Baby kommt- VERSPROCHEN!- ins Sitzen, Stehen und Laufen und wird Sprechen lernen. Helfen wir ihnen, es selbst zu tun, ohne dass wir es für sie tun und geben ihnen damit den Erfolg, den Stolz und die Freude, etwas selbst zu schaffen- im eigenen Tempo. Begleiten wir sie und lassen sie hinwachsen, ja- in eine rasante, schnelllebige Welt, die es umso mehr nötigt hat, dass wir Kinder nicht zu funktionierenden, berechnenden und perfektionistischen Wesen  heranziehen, sondern zu jenen, die sich trauen zu sagen: Das kann nicht. Ist nicht mein Ding! Mut zur Schwäche!

 

Am 23.9. findet in meiner Praxis ein Workshop zum Thema "Ich verwöhne mein Kind mit voller Absicht!" Informationen unter weigt.franziska@googlemail.com oder Kontaktformular

 

Kommentar schreiben

Kommentare: 0